eben im Radio gehört:
Der Musikantenstadl feiert heute Geburtstag, denn heute vor 20 Jahren gab es die erste bundesweite TV-Ausstrahlung.
Eigentlich ist die germanische TV-Landschaft ohne diese extrem hippe Sendung gar nicht wegzudenken. Welcher Enkel denkt nicht mit Grauen daran, nachdem ein Blick in die Zeitung mit Schreck die alterniven des Abends zeigt: Moik oder Bruce Willis.
Welche Sendung ist denn noch so völkerverbindend? Da lächelt ein gütiger Karl Moik in Dubai oder in den USA in die Kamera und selig schunkeln die Klatscher im Takt. Als der Stadl in Kapstadt war, wurde der Stadl gar live im südafrikanischen TV gesendet. Bin mir nicht bewusst, ob Mandela den Schock bis heute überwunden hat. Eine Bekannte von mir (wohnt da und wollte mal was Deutsches sehen: welch ein Irrtum!) war live in der Halle und stellte fest: Herr Moik ist gar nicht mehr so gütig, wenn die Kamera aus ist.
Der Höhepunkt des Stadls aber war die Eroberung der DDR. Kaum war am 9.11.89 die Mauer ein bisserl auf, schon stürmten Moik & Co. samt Blasorchester gegen den Strom der Bananen- und Begrüssungsgeldsuchenden in die leere DDR, um gleich einen Saal in Halle mit schunkelnden und debil lächelnden Leuten (die schauen in der ganzen Welt gleich aus, da die Zuschauer eingeflogen werden) zu füllen. Dann kam der grosse Auftritt des Moik: "Hätten sie noch vor einer Woche gedacht, dass wir einen Stadl aus dem anderen Deutschland senden? ... Wahnsinn .... Wahnsinn...!"
Allerdings: Wahnsinn!